Die Seele eines Mörders

Die Seele eines Mörders© ZDF/Nir Shaarani
Sender:ZDF
Produktionsfirma:MME/filmpool, Martin Hoffmann, Hermann Kirchmann
Regie:Peter Keglevic
Redakteur:Hans Janke, Günther van Endert
Darsteller:Heiner Lauterbach, Michael Degen, Maria Schrader, Dvir Bendek, Kais Nashif, Marie Lou Sellem
Erstausstrahlung:16.11.2009

Beschreibung

Eine sehr schöne Frau bietet einen sehr unschönen Anblick: Sie ist tot, ihr Gesicht ist entstellt. Kommissar Ochajon (Heiner Lauterbach) ermittelt und kommt dabei Motiven auf die Spur, deren Wurzeln bis in die Gründungsjahre des Staates Israel zurückreichen. Gedreht wurde in Jerusalem und Tel Aviv. Nach Batya Gurs Roman "Denn die Seele ist in deiner Hand".

"Es mutet schon ein wenig unwirklich an, wie Heiner Lauterbach da als Kommissar in der Altstadt von Jerusalem herumstöbert. Irgendwie passt die fremde und befremdliche Kulisse anfänglich nicht zu dieser Person. Doch nach und nach gewöhnen sich die Augen an die Bilder und der Zuschauer taucht immer tiefer in eine ebenso unheimliche wie spannende Geschichte ein", schreibt Andreas Thiemann in der Westfalenpost und meint abschließend: "Regisseur Peter Keglevic gelingt ein moralischer Drahtseilakt. Dass er auch in einigen wenigen Passagen die palästinensische Problematik in sein Jerusalem-Bild einwebt, ist mutig. Aber auch das wirkt keineswegs anmaßend oder oberlehrerhaft. Eine Fortsetzung wäre also durchaus interessant."


Rezensionen

"Nicht nur für Krimifans sehenswert - dank packender Story, großartigem deutsch-israelischen Ensemble und toller Original-Schauplätze."

– TV Movie


"Die besondere Stärke des Films liegt jedoch darin, dass er mit wesentlich mehr aufwartet als einem packenden Krimiplot an einem im deutschen Formatfernsehen gänzlich unbekannten Schauplatz."

– Blickpunkt Film


Mit der Adaption der Romanvorlage hatte Autor Wolfgang Stauch also einiges zu tun, um die Komplexität der Geschichte auf ein gesundes Maß zurückzufahren und dennoch den vielschichtigen Verwicklungen gerecht zu werden und gleichzeitig auch den Kriminalfall nicht aus den Augen zu verlieren. Alles in allem ist es aber ein durchweg stringentes Drehbuch geworden, das spannend konstruiert wurde und sich nicht mit belanglosen Nebenschauplätzen belastet.

– Torben Gebhardt, "die Kritiker" auf quotenmeter.de


Ein spannender, doppelbödiger Krimi aus einem Land, das nicht so sein kann wie alle anderen (Buch: Wolfgang Stauch nach Batya Gur, Regie: Peter Keglevic, Kamera: Stefan Unterberger), hoch besetzt (Maria Schrader, Marie-Lou Sellem, Nicole Heesters) und sehr melancholisch.

– Ponkie, Abendzeitung


Das ZDF hat große Sorgfalt auf seinen ersten Jerusalem-Krimi verwandt. Das gesamte deutsch-israelische Schauspielerteam wirkt sehr authentisch, die Inszenierung von Peter Keglevic ist stimmig, die Story bleibt packend bis zum Schluss.

– Thorsten Wahl, Berliner Zeitung


Zur Vielzahl deutscher Darsteller, die ausländische Kommissare spielen, gesellt sich nun auch Heiner Lauterbach als Michael Ochajon. Der Ermittler ist Hauptfigur einiger Romane der israelischen Bestseller von Batya Gur. Damit enden die Parallelen zu ARD-Reihen wie "Donna Leon" oder "Commissario Laurenti" aber auch schon: Peter Keglevic ist mit dem Film "Die Seele eines Mörders" (nach dem Gur-Roman "Denn die Seele ist in deiner Hand") ein Krimi gelungen, der nicht nur durch ausgezeichnetes Handwerk, sondern vor allem durch inhaltliche Vielschichtigkeit imponiert.

– Tilmann P. Gangloff, Evangelisch.de


Die Jagd nach einem Frauenmörder geht mit "Die Seele eines Mörders" quer durch die Gesellschaft Israels. Erneut hat sich das ZDF an eine Buch-Verfilmung der Autorin Batya Gur gewagt, deren Romane tief in die Abgründe einer Nation führen. Und fesselt dadurch mit einer spannenden Geschichte.

– Florian Stark, Die Welt


Ein Krimi, der in mehrfacher Hinsicht unter die Haut geht - und bei Erfolg zur Serie ausgebaut werden soll: Heiner Lauterbach spielt in „Die Seele eines Mörders” (ZDF, 20.15 Uhr) einen Jerusalemer Kriminalbeamten.

Es mutet schon ein wenig unwirklich an, wie Heiner Lauterbach da als Kommissar in der Altstadt von Jerusalem herumstöbert. Irgendwie passt die fremde und befremdliche Kulisse anfänglich nicht zu dieser Person. Doch nach und nach gewöhnen sich die Augen an die Bilder und der Zuschauer taucht immer tiefer in eine ebenso unheimliche wie spannende Geschichte ein.

Es gilt, einen mysteriösen Mord aufzuklären, und die Wurzeln des Verbrechens führen weit zurück in deutsche Konzentrationslager und zu dem teuflischen KZ-Arzt Mengele. Doch der Film begnügt sich nicht mit einer eindimensionalen Geschichtslinie, sondern weitet sich noch dramatischer aus. Denn hier kommen nun auch innerjüdische Probleme zum Vorschein und zur Sprache, werden die Differenzen zwischen jemenitischen und aschkenasischen Juden im jungen Staat Israel zusätzlich thematisiert. Schuld, Verantwortung und Verdrängung auch aus dieser Sicht; traumatische Begebenheiten, die in ihrer Wirkung bis in die Gegenwart reichen.

Mit hochkarätiger Besetzung und dem notwendigen Fingerspitzengefühl wird dieser Krimi vorangeschoben. Neben Heiner Lauterbach agieren Nicole Heesters, Michael Degen und andere ernst zu nehmende Schauspieler aus Deutschland. Regisseur Peter Keglevic gelingt ein moralischer Drahtseilakt. Dass er auch in einigen wenigen Passagen die palästinensische Problematik in sein Jerusalem-Bild einwebt, ist mutig. Aber auch das wirkt keineswegs anmaßend oder oberlehrerhaft. Eine Fortsetzung wäre also durchaus interessant.

– Andreas Thiemann, Westfalenpost