Premiere am 10. Januar: Tatort ‘Der Tod der Anderen’

Schenk und Mai im Grunde auf dem Weg nach Stockholm© WDR / Thomas Kost

Ein Jubiläum jagt das andere, nach 50 Jahren ARD-Tatort nun der 80. Fall für die Kölner Kommissare Ballauf & Schenk, die Herren Behrendt & Bär. Tatort Der Tod der Anderen - Premiere am Sonntag, 10. Januar, im Ersten zur üblichen Sendezeit, falls kein Corona-Brennpunkt einen Strich durch die Rechnung macht oder einer über sehr hässliche Dinge in den USA. Ein Roadmovie, eine Reise in die deutsch-deutsche Vergangenheit, komprimiert, wie das im Krimi sein muss, ein bisschen aufpassen muss man schon, wer hier alles mit wem, wann und warum. Eine im Grunde Untote, die dann trotzdem stirbt. Aber der Wein vorher war gut. Ein Seemann an der Bar. Braut im Hafen. Stockholm-Syndrom. Dazu ein Taxi in Leipzig. Ein Micha, der mal wieder den Farbfilm vergessen hat. Dann auch das noch: Porno-Peter, Backheld, schöner Jens. Ulrike Krumbiegel, die als Hotelchefin Bettina Mai den (hoffentlich) trockenen Humor so zum Besten gibt, wie er gedacht war. Vor lauter Sarkasmus alles an sich abperlen lässt, bis ihr Schutzschild doch löchrig wird, was ihr vielleicht sogar gut tut. Ein Politiker, der etwas Unglaubliches tut: einen Fehler einzugestehen. Englischer Nebel. Zwei Ermittler, die selten so uneins miteinander waren. Eine tolle Crew, die hinter der Kamera mit viel Freude als Team gearbeitet hat: Torsten C. Fischer (Regie), Theo Bierkens (Kamera), Jan Kruse (Produzent, Bavaria), Götz Bolten (Redakteur, WDR). Ein kurzes Interview mit Wolfgang Stauch in der WDR-Presselounge:

Wer ist Opfer, wer ist Täter: Das bleibt in diesem Tatort lange unklar. Lässt sich der Titel des Films „Der Tod der Anderen“ so lesen, dass immer die anderen schuld sind?
„Eigentlich war für mich der Tod der Anderen immer der Tod von Menschen, mit denen die Täter nicht unmittelbar konfrontiert werden. Und dennoch die Folge eigener Handlungen mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Leichen weit weg sind, räumlich, zeitlich, und sich Schuld dadurch viel leichter verdrängen lässt. In diesem Krimi steht eine Leiche, oder Untote, aber auf und macht sich auf den Weg zu ihren mutmaßlichen Mördern. Und zum Prozess der Verdrängung gehört für mich hier auch ganz stark die Frage, ob man nun Opfer der Umstände wurde oder selbst zu den Umständen gehörte, deren Opfer man geworden zu sein glaubt.“
Ballauf und Schenk müssen unfreiwillig getrennte Wege gehen. Warum war es wichtig für die Geschichte, dass die Kommissare dieses Mal nicht gemeinsam ermitteln können?
„Ich habe gezielt nach einer Geschichte gesucht, in der genau das möglich ist, das stand von Anfang an als erster Punkt auf der To-Do-Liste: Die beiden eben nicht im Doppelpack auftreten zu lassen, sondern eigenständiger, unharmonischer, in der Krise. Das kann man nicht immer machen, aber ab und zu tut es diesem Ermittler-Paar, das sich besser kennt als Schenk seine Frau, vielleicht auch ganz gut.“

Auszug aus einigen bereits erschienenen Kritiken, aber nur aus den guten, ein Krimiautor weiß, dass man sich nicht selbst beschuldigen muss: „Sarkastisch, suggestiv, aufwühlend. (...) Autor Wolfgang Stauch und Regisseur Torsten C. Fischer vermeiden sämtliche öffentlich-rechtliche Geschichtsdidaktik. (...) Im Zentrum aber steht die heutige Hotelmanagerin und frühere Prostituierte Mai, die Darstellerin Krumbiegel in einem sensationellen Balanceakt aus Sarkasmus und Sentiment über die alten Zeiten sprechen lässt.“ (Wertung 9 von 10 Punkten;-) // Christian Buß, Spiegel online - - - „Lohnend ist „Der Tod der Anderen“ aber vor allem durch die von Wolfgang Stauch geschriebenen, eigentlich mehr zu hartgekochten Agenten in Groschenromanen als zu Tatort-Figuren passenden Dialoge zwischen der schlagfertigen Mai und dem nicht minder schlagfertigen Schenk.“ // Matthias Hannemann, FAZ - - - „Viel Spannung, ein wenig Liebe und reichlich Plaste und Elaste aus Schkopau.“ // --- „Gibt’s am Ende eine Wurst vom Büdchen am Rhein gegenüber vom Dom, war’s nicht gut. Deswegen spoilern wir an dieser Stelle schon mal: Es gibt keine Wurst. (...) Die Hoteldirektorin wird übrigens von Ulrike Krumbiegel gespielt. Der kann man sowieso schon gar nicht oft genug huldigen. Sie ist das Herz und der abgründige Humor dieses sehr feinen Falls.“ // Elmar Krekeler, Die Welt --- Christian Sieben, Rheinische Post - - - „Furiose Folge. (…) Besser feiern kann man den runden Fall der Kölner kaum.“ // Maximilian Haase, teleschau – der mediendienst - - - „Nicht nur für Kölner Verhältnisse ein überdurchschnittlich guter Krimi.“ // Tilmann P. Gangloff, Tittelbach.tv - - - „Anschauen? Ja! Einen Glaubwürdigkeits-Preis wird der Film wohl nicht erhalten, ist aber eine spannende deutsch-deutsche Story.“ // Walter M. Straten, Bild.de --- „Glanzrolle für Ulrike Krumbiegel.“ // Joachim Schmitz, Neue Osnabrücker Zeitung - - - „Sehr gelungener Tatort.“ // Stefan Otto, Die Rheinpfalz

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