Drehstart: ‘Tatort - Côte d’Azur’

Die (Weihnachts-)Männer von der Côte d'Azur: Bill, Hagen und Urs. © EH

Aller guten Dinge sind sechs: Ed Herzog - der gerade mit seinen fast nur in Bayern gezeigten 'Winterkartoffelknödeln' und Sebastian Bezzel in der Hauptrolle eine beachtliche Platzierung in den Kinocharts eingenommen hat - dreht ab 4. November den Tatort 'Côte d'Azur'. Sein inzwischen sechster Film nach einem Buch von Wolfgang Stauch (u.a.: Die Gurkenkönigin, Die schöne Mona ist tot, Unter Verdacht: Brubeck). 

Ein Weihnachtstatort im, ja, Weihnachtsmannmilieu, oder besser: Im gehobenen Nicht-Sesshaften-Milieu. Schicksale, Biografien, Menschen, die aufbrachen - um nie dort anzukommen, wo sie hinwollten. Oder, wie Klara Blum (Eva Mattes) über die mordverdächtige Franziska Schmitt (Friederike Linke) sagt: „Hätte sie nur ein einziges Mal die richtige Abbiegung genommen im Leben.“ Oder, um es mit weniger freundlichen Worten Perlmanns (Sebastian Bezzel) zu sagen: „Ich bin mir nicht sicher, ob nach einem Container Wein pro Person die Psychologie noch im Zentrum des Handelns steht. Da setzt sich einfach das Tier im Menschen durch.“

So oder so ... Vanessa (Mandy Rudski), wie schon ihre Mutter auf Hartz IV und alleinerziehend (Perlmann: „Da wird Familientradition noch groß geschrieben!“), wird mit einer Axt erschlagen. Und das Baby, das sie im Kinderwagen dabei hatte, wird nicht gleich entdeckt und erfriert fast: das Versagen Perlmanns; der in dieser Geschichte heftig mit Kollegin Blum aneinandergerät. 

Unter Verdacht: Eine Gruppe von Nicht-Sesshaften, die sich aber, im Rahmen der Möglichkeiten, ganz gut selbst organisiert. Auf Weihnachtsmärkten Geld für Orang-Utans sammelt, schon im Container steht, wenn Altgemüse am Supermarkt entsorgt wird. Motiv? Perlmann: Wenn man sich die Statistiken anguckt ... wie läuft es denn bei solchen Leuten meistens? Die streiten sich, um irgendwas, um nichts, sind hackedicht - und dann knallt’s.“ Blum: „Du meinst, sowas passiert halt mal, in diesen Kreisen?“ 

Fünf Menschen, die sich in einer Halb-Ruine in Konstanz am Wasser eingerichtet haben und dort über den Winter kommen wollen - über der Tür ist ein Schild, einer hat 'Côte d'Azur' draufgeschrieben. 

Gaststar, wenn man so will, der nahezu authentische Berliner Kleindarsteller Frank Fink (als Hermann „Bill“ Bohmann), Andreas Lust (dekoriert mit dem österreichischen Filmpreis, hier als Hagen Bötzow, beide auf dem Foto), Peter Schneider (mit der 'Summe meiner einzelnen Teile' für den Filmpreis nominiert), Friederike Linke (die bereits in 'Emma nach Mitternacht' zum Ensemble gehörte), Barnaby Metschurat als sehr von sich überzeugtem Arzt, Kai Malina als Lucky und Markus Hering als Jürgen Evers, die 'Hitmaschine von Konstanz'.

Hinter der Kamera steht, wie schon bei der 'schönen Mona', Andreas Schäfauer, Redaktion Uli Herrmann, SWR, Produktion Uwe Franke, Maran Film. Die Ausstrahlung ist für den 13. Dezember 2015 geplant.