Premiere: Tatort Dortmund ‘Tod und Spiele’ am 7.10. in der ARD

© WDR/Thomas Kost

Nach kurzer Unterbrechung durch die schöne Serie 'Babylon Berlin' folgt, auf den Magdeburger Polizeiruf „Crash“, nun am 7. Oktober der nächste Krimi, den Wolfgang Stauch für den Sonntagabend geschrieben hat: Tatort Dortmund - 'Tod und Spiele'. Diesmal geht es, für Dortmunder Verhältnisse, nicht ganz so dunkel und düster zu, bei der Freiluft-Kino-Premiere vor 1200 Zuschauern im Dortmunder Westfalenpark wurde sogar recht häufig gelacht. Um moderne Gladiatorenkämpfe geht es, aber letztlich ist es doch auch eine Dreiecksgeschichte, Liebesgeschichte, Eifersuchtsgeschichte, und zwei aus diesem Dreieck sind die Ermittler Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt).
Oder wie es Bönisch formuliert: „Sprechen Sie doch mal wieder mit Ihrem Therapeuten, Faber.“
Faber: „Er hat schon so viel an mir verdient, dass er sich neulich auf die Bahamas absetzen konnte. Jetzt hab ich nur noch Sie, Frau Bönisch.“

Produziert hat Warnerbros. Köln (Iris Wolfinger) für den WDR (Frank Tönsmann). Regie führt Maris Pfeiffer, vor der Kamera standen neben Hartmann und Schudt u.a. Aylin Tezel, Rick Okon (der das Ermittler-Quartett nun wieder komplettiert), Cecil Schuster, Surho Sugaipov, Samuel Finzi.

Aus den bisher erschienenen Kritiken:

Es ist über weite Strecken eine ruppige Räuberpistole, die der Autor Wolfgang Stauch pointiert zu Papier gebracht hat. Aber es ist ohne Frage auch anhaltend prickelnde Krimi-Unterhaltung, getragen von herrlich rotlippigem Schauspiel.  (Jens Szameit, Teleschau)

Stauch erzählt die im Grunde einfache Geschichte reizvoll verrätselt; allerdings darf man auch nicht zu viele Fragen nach den Details stellen. Sehenswert ist der „Tatort“ dennoch. (Tillmann P. Gangloff, Kino.de)

Den Dortmundern ist wieder ein richtig guter Tatort gelungen.  (Philipp Münscher, Hessischer Rundfunk)

Regisseurin Maris Pfeiffer hat aus dem Drehbuch von Wolfgang Stauch einen aus vielerlei Sicht äußerst seheneswerten „Tatort“ gemacht. (Tom Hörner, Stuttgarter Zeitung)

Diesmal: Keine psychische Aufarbeitung der Seelenschäden, keine soziale Depression, keine Wutausbrüche, wenig Tränen. Stattdessen: trockener Humor, Lust ohne Moral, Ironie ohne Korrektheit, schöne Farben, Maskenball, Knabenunschuld. Ein Hauch Albernheit von Münster und seinen Pathologenspäßen her weht durch Dortmund. Wohl als erster Erfolg der Trauerbewältigung wagt Faber einen Blick auf die amoralische Vitalität seiner Kollegin. Er wird eifersüchtig auf Bönisch. Er wird wieder Mann. Er wird Mensch. Das ist – man muss es sagen – meisterhaft gespielt. (Nikolaus Festenberg, Tagesspiegel)

Lohnt sich das Einschalten? Auf jeden Fall! Nicht nur die eigentliche Geschichte ist spannend und - mit kleinen Einschränkungen - realistisch erzählt, auch die Beziehungen der Kommissare untereinander unterhalten und machen Lust auf mehr. Ein Krimi der Marke „Beste Sonntagabendunterhaltung“. (...) So kann es gerne weitergehen mit Faber und Bönisch. (Stern.de)

Spannender Fall, ungewöhnliches Thema, bei dem man immer denkt: Hoffentlich gibt's das nicht wirklich! (MDR Jumpradio)

Dabei ist die Öffnung zum Licht auf Dialogebene wunderbar gelungen; Drehbuchautor Wolfgang Stauch, der zuvor ein paar der besten Rostock-„Polizeirufe“ geschrieben hat, arbeitet im lakonisch runtergefahrenen Austausch der Figuren neue Facetten an ihnen hervor. Die alte graue Motte Faber etwa flattert hier rührend hoffnungsfroh Richtung Glühlampe, immer in der Gefahr, sich am ungewohnten Licht zu verbrennen. (Christian Buß, Spiegel online)

Ein toller Tatort, der es auch im zwölften Dortmund-Fall schafft, die Charaktere konsequent weiterzuentwickeln und der vor allem seinem cool-räudigen Ruhrpott-Charme treu bleibt. (5 von 5 Elchen;-) (Peter Knetsch, SWR3)

FAZIT: TOD UND SPIELE ist ein unterhaltsamer Tatort mit tollen Schauspielern. Die höhere Dosis Witz und Leichtigkeit geben diesem Dortmunder Tatort eine neue, sogar interessante Note. (Francois Werner, Tatort-Fundus)

Der doppelte Undercover-Einsatz von Bönisch und Pawlak sorgt für jede Menge Spannung in diesem Krimi von Wolfgang Stauch. (Volker Bergmeister, donaukurier)

Die untypischen Ermittlungsmethoden von Pawlak und vor allem Bönisch sind das Herzstück dieses dichten Krimis, der auf allen Ebenen bestens funktioniert. Als Zuschauer ist man emotional besonders nah bei diesen beiden, deren falsche Identität jede Sekunde aufzufliegen droht. Sogar Faber stößt einen diesmal nicht permanent vor den Kopf. Geschichte und Dramaturgie harmonieren gut miteinander, die Handlung lebt von einer latenten Spannung, die Interaktionen mit ihren Verbalscharmützeln und der ironischen Grundausstattung der „erwachsenen“ Kommissare sorgen für fast heitere Momente, und das, wovon in diesem Krimi erzählt wird, das besitzt – bei aller Überhöhung – einen gesellschaftspolitisch relevanten Kern: Die extreme Schere zwischen Arm und Reich findet in der Geschichte vom modernen Gladiatoren-Kampf seine stimmige Metapher. Die einen sind verzweifelt, die anderen übersatt und gefährlich dekadent. Und anders als bei den „Tatort“-Kollegen aus Köln muss dies erfreulicherweise keiner der Kommissare mit moralinsaurer Bittermiene kommentieren. (Rainer Tittelbach, tittelbach.tv)

Man lässt also Wolfgang Stauch, den Autor dieser Episode aus Dortmund, schon in den Pressematerialien mitteilen, er habe Kommissar „Faber, zumindest für den Moment, ein Stück weit aus dem Abgrund und seinem Trauma holen“ wollen, „indem die Gegenwart für ihn emotional wichtiger wird als die Vergangenheit“ Wer gesehen hat, in wie vielen Filmen Kommissar Faber (Jörg Hartmann) in den vergangenen Jahren seine Kollegen anraunzte, aber trotzdem notgedrungen mit ihnen gemeinsam einen Fall aufklärte, der dann irgendwie mit seiner eigenen düsteren Vergangenheit verwoben war, der weiß: Das kann nur eine wirklich gute Nachricht sein. (Katharina Riehl, Süddeutsche Zeitung)

„Tod und Spiele“ bricht völlig überraschend mit der liebgewonnenen Tradition, dass sich die Fälle rund um Hauptkommissar Faber (Jörg Hartmann) an Düsternis gegenseitig zu überbieten versuchen. Stattdessen probiert die Depri-Truppe einen lebensbejahenderen und deutlich farbenfroheren Ansatz aus, in dem neben erstaunlich viel Ruhrpott-Heiterkeit ein ordentlicher Schuss Melancholie mitschwingt. Münster meets Dortmund, könnte man auch dazu sagen. Der ganz spezielle Humor, den diese Melange entfaltet, hat was. (Julian Vette, n-tv)

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