Erstausstrahlung am 15.11. im ZDF: ‘Marie Brand und das Lied von Tod und Liebe’

Zwecks Undercover-Ermittlungen arbeitet Simmel in diesem Fall mit flexiblem Outfit© ZDF / Frank Dicks

„Marie Brand und das Lied von Tod und Liebe“ heißt die Marie-Folge, die am 15.11. um 20:15 Uhr zum ersten Mal im ZDF ausgestrahlt wird. Eine Folge, die vermutlich spannend, aber noch vermutlicher komisch ist: Brand und Simmel haben es mit zwei Morden zu tun, einem ersten an einem echten Indianer, der beim Industrieklettern vom Seil gestürzt ist, ein Seil, das manipuliert wurde. Und dann stirbt auch noch ein evangelischer Pfarrer - in der Sauna. Allerdings in der Sauna eines Bordells, was als Mordmotiv Eifersucht zumindest nicht ausschließt. Seine Frau verbirgt ihre große Wut auf ihn erst gar nicht, hat allerdings auch ein handfestes Alibi, ebenso wie die Frau des ermordeten Apachen. Und dennoch haben beide das beste Motiv ...

Renate Stinn schreibt dazu in epd-Medien unter dem Titel „Urkomische Einfälle“:  „Die Autoren Wolfgang Stauch und Khyana el Bitar haben nicht die Spur Angst vor politisch, moralisch, ethisch oder ethnologisch unkorrekten Späßen. Niemand ist vor ihrem Witz sicher. Selten so gelacht! Die Komik kommt aus dem flotten Gekabbel der Kommmissare, sie kommt direkt aus den irrwitzigen Vorgängen, aus immer neuen Verwicklungen, aus dem augenzwinkernden Rückgriff auf bekannte Krimiklischees. Und wird getragen von Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann, die wahre Perfektionisten sind im Setzen von Pointen, die das exakte Maß kennen dafür, die immer neue Nuancen anbieten an Eigenwilligkeit und auch Verschrobenheit, mit einer ansteckenden Spielfreude und herrlicher Leichtigkeit. (...) Was da so leicht und lustig und komisch daherkommt, ist nur durch präzise Arbeit zu kriegen. Durch sicheres Gespür für echte Töne, für Timing, für das richtige Maß. (...) Jeder Darsteller trifft mit wenigen prägnanten Mitteln, in kurzen Szenen, das Besondere seiner Figur. (...) Es gibt diverse „Hauptdarsteller“, die das nicht einmal in neunzig Minuten zustande bringen.“

Eine sehr charmante Mariele Millowitsch und ein sehr  komischer Hinnerk Schönemann haben auch in dieser Folge tolle Mitspieler:

Neben Thomas Heinze sind das u.a. Johanna Gastdorf, Katja Flint, Laura Tonke und  Henny Reents. Inszeniert hat Christiane Balthasar, beim Drehbuch half Khyana el Bitar, Iris Wolfinger und Micha Terjung produzierten den Film für eyeworks im Auftrag des ZDF, Redaktion Wolfgang Feindt.

TV Spielfilm meint: „Der gut besetzte (u. a. Katja Flint, Thomas Heinze) Krimispaß ist eine sympathisch-launige Ermittlungstour, die mit viel Witz eine böse Verschwörung der Frauen offenlegt und selbst die Brand nicht vor einer überraschenden Pointe verschont. Sehr vergnüglicher, vertrackter Fall.“

Frank Rauscher im „Weser-Kurier“ sieht die Sache so: „(...) Gibt es eine Verbindung? Die Pfarrersgattin Belinda Zeiss (großartig: Johanna Gastdorf), Mutter von fünf Kindern immerhin, tobt jedenfalls - vor Wut über die teuren Puffbesuche ihres Gatten, nicht vor Trauer. Und das emotionale Bermudadreieck aus Liebe, Eifersucht und tiefer Enttäuschung bleibt das entscheidende Motiv in diesem Krimi, denn auch der melancholische Indianer entpuppt sich posthum als Fremdgänger: Dem dunkelhaarigen Schönling liefen mit Carlotta Berg (Katja Flint) und Marion Schumann (Henny Reents) zwei absolute Traumfrauen nach. Dass diese Ladys beim Fassadensturz am Tatort waren, könnte purer Zufall gewesen sein. Oder auch nicht.

„Marie Brand und das Lied von Tod und Liebe“ knüpft vor allem in Sachen Humor nahtlos an die bisherigen zehn Fälle des kongenialen Ermittlerduos an. Das Ganze ist nicht unbedingt tiefschürfend, aber sehr flott durcherzählt, und der Ton der Regiearbeit von Christiane Balthasar bleibt die ganze Zeit über so augenzwinkernd-heiter, dass der Film fast mehr Komödie als Krimi ist. Höhepunkt sind die „Undercover“-Ermittlungen von Gernegroß Simmel im Bordell, die nicht nur sofort auffliegen, sondern ihm auch eine aberwitzige Rechnung von fast 700 Euro bescheren ... Eher tragisch als komisch nehmen sich indes die privaten Bemühungen von Marie Brand aus, die - scheinbar rein zufällig - einen gut aussehenden Mann (Mathias Herrmann) kennenlernt ...“

 

über das Projekt